Alle meine Söhne

17. März 2013 in Cottbus

Schauspiel von Arthur Miller.

Deutsch von Berthold Viertel
Überarbeitet von Bernd Schmidt

Chris Keller müsste eigentlich nur noch zugreifen: Er ist Anfang dreißig, bereits Kriegsveteran und kurz davor, die florierende Firma seines Vaters Joe zu übernehmen. Über den Skandal, in den die väterliche Firma während des Krieges war - angeblich hatte Joe mitten im Kriegsgeschehen fehlerhafte Teile an die Air Force geliefert hat, infolgedessen waren 21 Piloten abgestürzt - spricht heute niemand mehr. Joe's Kompagnon wurde für die Tat verurteilt und sitzt im Gefängnis. Inzwischen sind einige Jahre vergangen. Chris wünscht sich, eine Familie zu gründen, denn wenn er die elterliche Firma übernimmt, will er etwas haben, wofür es sich lohnt, nach Hause zu kommen. Er will heiraten und zwar ausgerechnet Ann, die Tochter des früheren Nachbarn und Kompagnons Steeve Deever, pikanterweise die ehemalige Freundin seines Bruders Larry, der seit mehreren Jahren als verschollen gilt. Als Ann der Einladung von Chris folgt, löst ihr Erscheinen jedoch ambivalente Reaktionen aus: Mutter Kate Keller weigert sich beharrlich, Larry für tot zu erklären und stellt sich dem Glück des jungen Paares so in den Weg, Nachbarin Sue verwirrt Ann mit zynischen Bemerkungen und der von Chris innig geliebte Vater Joe weicht aus. Als schließlich Anns Bruder George im Keeller'schen Familienidyll auftaucht, bekommt die heile Fassade zunehmend Risse.

Es sollte der letzte Versuch sein, sich als Dramatiker durchzusetzen, bevor der bis dahin weitgehend unbekannte Arthur Miller das Schreiben aufgeben wollte. Drei Jahre harte Arbeit folgten. Die Sehnsucht nach einer heilen Welt, das Verhältnis von Marktwirtschaft und Krieg sowie die Frage nach Verantwortung des Einzelnen in der Gesellschaft sind die großen Themen von ALLE MEINE SÖHNE, mit dem Arthur Miller schließlich 1947 der endgültige Durchbruch am Broadway gelang.

Regisseur Harald Fuhrmann realisierte bereits in der vergangenen Spielzeit erfolgreich Thomas Freyers Stück "Im Rücken die Stadt" in der Kammerbühne. Das Ausstattungsteam Okarina Peter und Timo Dentler haben nun für ALLE MEINE SÖHNE auf der Bühne des Großen Hauses einen Bühnenraum geschaffen, der einem realistischen Film-Set ähnelt. Wahrheit und Lüge verschmelzen durch vorgetäuschte Oberfläche und offen sichtbare Konstruktion zu einer Einheit. Das Leben mit der Lüge wird in der psychologisch ausgeloteten Inszenierung auf diese Weise ins Zentrum gerückt.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Staatstheater Cottbus (Großes Haus)
Schillerplatz 1
3046 Cottbus
Wann ist das Event?
Sonntag, 17. März 2013
16:00 Uhr
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Alle meine Söhne - Cottbus - 17.03.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender