Weimarer Reden 2013

Demokratie und Religion.

<div><div>03.03. redner eberhard tiefensee / vorredner matthias gehler
10.03. redner hans joas / vorredner volkhard knigge</div><div>17.03. redner heiner bielefeldt / vorredner klaus dicke
24.03. redner bassam tibi / vorredner hans hoffmeister</div>

Nachdem in den vergangenen Jahren Europa als krisengeschüttelte Wertegemeinschaft ausgiebiger Betrachtung unterzogen wurde, blicken nun die Veranstalter der Weimarer Reden auf einen anderen Werte-Kontext, der hierzulande zunehmend Gegenstand öffentlicher Diskurse ist: Demokratie und Religion.</div><div>Was glaubt der aufgeklärte Mensch, was ist ihm „heilig“ und schützenswert? Bedarf es Blasphemieverbote und Beschneidungsdebatten? Wo verläuft die Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem? Schließlich führte die Säkularisierung der Staatsgewalt in den westlichen Demokratien nicht zwangsläufig zur Säkularisierung der Bürgergesellschaft, wie etwa in den Diktaturen der Tschechoslowakei und der DDR. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gewährleistet die „ungestörte Religionsausübung“ und dies nicht explizit für Christen. Das ist Demokratie. Und im arabischen Raum? Ging die Begeisterung des Westens für die arabische Rebellion einher mit Illusionen und Fehlinterpretationen? Nehmen nun religiöse Fundamentalisten die Früchte der Befreiung ganz für sich in Anspruch, sodass dort missbrauchte Religion versus Demokratie zur bitteren Realität wird?</div><div>Die Weimarer Reden wollen sich in diesen Diskurs einmischen und unter anderem untersuchen, ob das Ende der Utopien zu einer Wiederkehr der Religionen geführt hat. Der Philosoph und Theologe Eberhard Tiefensee wird in seinem Vortrag zur Eröffnung am 3.3. über die Säkularisierung im Osten und die Veränderungen seit 1989 sprechen. Am 10.3. referiert der Soziologe Hans Joas über Glaube als Option und die Zukunftsmöglichkeiten des Christentums. Für den 17.3. wurde der UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt eingeladen, um der Frage Religionsfreiheit contra Aufklärung nachzugehen, bevor der Islamwissenschaftler Bassam Tibi am 24.3. die aktuelle Situation in der arabischen Welt erläutern wird.</div>

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de