In Tiere verwandelte Ex-Liebhaber, Zauberringe, einstürzende Berge, plötzlich erscheinende Paläste: Ohne Zweifel beherrscht Alcina das gängige Repertoire einer Zauberin. In ihrem Reich bezaubert und verlässt sie Männer nach Lust und Laune, ohne Rücksicht auf tradierte Moralvorstellungen oder gar Institutionen wie die Ehe. Ihr Widerpart ist Bradamante, die sich verkleidet auf den Weg gemacht hat, um ihren Ruggiero zu befreien, der Alcina verfallen ist. Gemeinsam kehren Bradamante und Ruggiero in ihr bürgerliches, vernunftgläubiges Leben zurück, während Alcinas Zauberreich verschwindet.
Die Arien dieses 1735 in Covent Garden uraufgeführten Spätwerkes gehören zu den schönsten, die Georg Friedrich Händel je komponiert hat. In ihnen entfalten sich die widerstreitenden Emotionen der Figuren, ihre Zweifel, ob sie ihrer Wahrnehmung, ob sie ihren Gefühlen trauen können. So geht Händel in seiner Musik weit über die Schwarz-Weiß-Zeichnung des Librettos hinaus. Aus Alcina, der selbstsüchtigen Zauberin, wird eine leidenschaftlich liebende Frau, deren Liebe schließlich am eigenen Anspruch und an gesellschaftlichen Zwängen scheitern muss. So ist der Untergang ihres Zauberreiches, einer Welt voller Leidenschaft und Fantasie, nicht nur Befreiung, sondern auch Verlust.
Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Inszenierung: Jan Philipp Gloger
Bühnenbild: Ben Baur
Kostüme: Karin Jud
Licht: Fabio Antoci
Bewegungscoach: Alfred Hartung
Dramaturgie: Sophie Becker
Besetzung am 17.03.2013
Alcina: Vanessa Goikoetxea
Ruggiero: Barbara Senator
Morgana: Nadja Mchantaf
Bradamante: Christa Mayer
Oronte: Simeon Esper
Melisso: Markus Butter
Oberto: Christel Lötzsch
Chorista 1: Christopher Kaplan
Chorista 2: Michael Kranebitter
Sächsische Staatskapelle Dresden
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Alcina - Dresden - 01.04.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender