Woyzeck & Marie

frei nach Georg Büchner.

Woyzeck lebt als ein einfacher Soldat in einer kleinen Garnisonsstadt. Von seinem Hauptmann wird er schikaniert, herumgestoßen und als Laufbursche eingesetzt. Für zusätzlichen Verdienst lässt er sich von einem skrupellosen Arzt als Versuchsperson missbrauchen. Mit diesem Geld unterstützt er Marie, seine Geliebte, mit der er ein Kind hat. Sie ist es, die ihm Geborgenheit und menschliche Wärme schenkt, ihm damit ein Stück Heimat bietet und ihn so alle Erniedrigungen vergessen lässt. Als Marie jedoch eine Affäre mit dem feschen Tambourmajor eingeht, bricht für Woyzeck seine Welt zusammen. Georg Büchner hat mit Woyzeck eine der wichtigsten Figuren der Theatergeschichte geschaffen. Er ließ sich für sein Stück von dem Fall des Leipziger Friseurs und Perückenmachers Johann Christian Woyzeck inspirieren, der seine Geliebte aus Eifersucht erstochen hatte. Büchner schuf den Archetypen eines herumgeschubsten und missbrauchten armen Kerls, heute würde man sagen eines "Underdogs", der jeglichen Halt verliert. Mario Holetzeck geht mit diesem Stück, das ein loses Fragment geblieben ist, auf die Suche nach den schwachen, aber auch den starken Seiten der widersprüchlichen Hauptfigur.

PREMIERE 17. Juni 2011, Großes Haus

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de