Shakespeare und Partner zeigen: "Alles ist wahr - König Heinrich Viii."

Historiendrama von William Shakespeare, Deutsch von Werner Buuhs.

Heinrich der VIII. ist ein König, der wie ein lächelndes Kind durch das Drama schreitet. Er erlebt weder Aufstieg noch Fall, geht ohne blaue Flecke durch das Stück, wie ein Blinder über den Time Square: Autos überschlagen sich, fahren ineinander, es gibt Tote und Verletzte, der Blinde aber erreicht die andere Straßenseite und setzt seinen Gang ungerührt fort. Heinrich ist sich selbst genug. Er reflektiert nicht, das überläßt er den Sterbenden, die er am Rande seines Weges liegen lässt. Insofern ist er ein heiterer König. Einzig, dass er sich in die junge Anne Bullen, von der er sich einen männlichen Thronfolger erhofft, verliebt und sich von Katharina, seit 20 Jahren die Frau an seiner Seite, scheiden lässt, ist auffällig. So endet das Drama auch mit einer Jubelrede auf die neugeborene Elisabeth I. Eine klassische Propagandarede des Theaters. "Alles ist wahr" - ist der Originaltitel und Geschichte bestimmen immer die, die sie erzählen.

SHAKESPEARE und PARTNER wurde 2001 von der Autorin und Schauspielerin Dagmar Papula und dem Schauspieler und Regisseur Norbert Kentrup gemeinsam mit dem Namensgeber Stanley Shakespeare, Förderer des Londoner Globe-Theaters, gegründet. In ihrer Auseinandersetzung mit den Werken Shakespeares stellt die Gruppe Schauspieler und Text in den Mittelpunkt der Inszenierung. In der Suche nach einer sehr direkten und unmittelbaren Verbindung von Bühne und Publikum entsteht so eine moderne Form des Volkstheaters, mit dem die Company nicht nur die Zuschauer in vielen deutschen Städten sondern auch auf Festivals und bei Gastspielen im Ausland begeistern konnte. Im T-Werk gastierte das Theater bereits im vergangenen Jahr mit der Inszenierung "Othello".

Regie: Jakob Fedler und Markus Weckesser
Spiel: Sebastian Bischoff, Andreas Erfurth, Jan Maak, Urs Stämpfli, Markus Weckesser
Ausstattung: Hanna Hamburger

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de