Frau Müller muss weg

Von Lutz Hübner
Euro Studio Landgraf
Wieder einmal bestätigt Autor Hübner seinen Ruf, ein äußerst amüsanter, wie nachdenklicher Autor zu sein. In seinem neuen Stück haben fünf Elternvertreter einer vierten Grundschulklasse die Lehrerin Frau Müller um eine Unterredung gebeten, um ihr zu sagen, was sie von ihr halten: nämlich NICHTS. Natürlich sind für die Mütter und Väter nicht die eigenen Sprösslinge an dem miserablen Leistungsstand der Klasse schuld, sondern allein die "unfähige Kuh" Müller. Deshalb heißt die Parole: Frau Müller muss weg!
Die Viertklässler sollen noch mal mit einer anderen Lehrerin die Chance haben, den Wechsel ans Gymnasium zu schaffen. Das Gespräch soll sachlich und fair geführt werden, aber schon nach kurzer Zeit fliegen Vorwürfe, Beleidigungen und Beschimpfungen durch den Raum. Unverhofft erhalten die Eltern die Chance, die Zensuren ihrer Kinder einzusehen und sehen, dass die Leistung der Sprösslinge gar nicht so schlecht ist. Sofort ändern sie ihre Meinung: Frau Müller muss bleiben.
Auch wenn sie gar nicht mehr will, wird auf sie mit Engelszungen eingeredet zu bleiben.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de