Faust
Nach einer historischen Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert
Hohenloher Figurentheater
Ausgehungert nach starken und besiegten Seelen rudert der vermoderte Fährmann Charon in seinem leeren Kahn über den Fluss Styx - ihn verlangt es nach höllisch kostbarer Fracht. Pluto, fettleibiger Höllenfürst, weiß um ein williges Opfer für magische Künste und "Teufelswerk". In seinem Studierzimmer wandert rastlos und ringend Doktor Faustus, sich den Grenzen seines Wissens und seiner Unwissenheit bewusst und daran verzweifelnd. Nur zu schnell steigt er in den blutbesiegelten Pakt mit dem Bösen ein, hastet auf dem Irrweg zur angeblichen Vollkommenheit. In vollen Zügen schlürft er den dargebotenen Klech der frevelhaften Lebensfreuden und lässt sich von Mephisto auf den teuflischen Pfad führen. Nach zwölf Jahren erkennt er den Irrtum; Nicht einen Schritt weiter gekommen, nirgends die Erfüllung seines rastlosen Sehnens gefunden, soll ihm jetzt auch die himmlische Ruhe versagt bleiben. Trotz der Erkenntnis retten ihn auch die Reue nicht - er verfällt der Versuchung erneut und hat verspielt. In dem Spiegel den ihm Mephisto vorhält sieht man den alten Gelehrten, der sein Leben im schönen Schein, in vorgegaukelten Träumen verwirkt hat.
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Faust - Marl - 26.11.2013 – Copyright © 2025 Kleiner Kalender