Die Geschichte vom Fuchs, der Den Verstand Verlor

8. Juni 2013 in Dresden

Nach dem gleichnamigen Buch von Martin Baltscheit.

Einst war der Fuchs ein Held, ein kluger, hübscher Fuchs. Einer, der sich jederzeit mit den Gänsen einen Spaß machen konnte, einer, bei dem die Hunde des Jägers immer das Nachsehen hatten. Er kannte alle Tricks! Die jungen Füchse konnten gar nicht genug bekommen von seinen Geschichten. So lebte er lange und wurde alt. Und dabei auch ein bisschen vergesslich. Wer hatte nun heute Geburtstag? Und war dieses hübsche Nest eigentlich seine Wohnung? Und wie lange kann ein Fuchs baden gehen, ohne etwas zu essen? Natürlich ging das nicht lange gut. Denn auch die Hunde des Jägers merkten bald, was los war ... Doch die jungen Füchse fanden ihn, und heilten seine Wunden. Aber seinen Verstand, den hatte der Fuchs verloren ... Da erzählten die jungen Füchse die alten Geschichten und der alte Fuchs liebte es. Und sie ließen ihn nie mehr allein. Die neue Theaterinszenierung der Compagnie Freaks und Fremde erzählt spielerisch, voller Feinsinn und mit erhellendem Humor eine Geschichte über das Altern und Vergessen, über Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Umgang miteinander, wenn die Erinnerungen versagen und die Welt Kopf steht. Dabei machen sich die Theatermacher zunutze, dass die Alltagserfahrungen von Kindern der Wahrnehmung von Welt alter Menschen oft viel näher sind als man denkt. Puppen- und Objekttheater für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren. „,Nah an Baltscheits Text und Illustrationen entwickeln Ikkola und Köhler mit Rüdiger Pape ein humorvolles und einfühlsames Stück. [...] Entstanden ist ein besonderer Abend, an dem nicht nur gelacht, sondern auch manche (Erwachsenen)-Träne vergossen wird.“, aKT Die Kölner Theaterzeitung Gefördert von Fonds Darstellende Künste e. V., Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und Robert Bosch Stiftung. „,Mit der „,Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“, schuf Martin Baltscheit ein Bilderbuch, wie es in Deutschland nur selten gelingt. Humor und Melancholie sind im Ton perfekt abgemischt. (...) Keine leichte Aufgabe, dieses Meisterwerk auf die Bühne des Theaters zu holen. Heiki Ikkola, Sabine Köhler und der Musiker Frieder Zimmermann haben es gewagt und schließlich auch gewonnen.“, (KÖLNISCHE RUNDSCHAU) „,Es ist eine Geschichte über das Altern, das Vergessen und das Leben damit, die die Darsteller Heiki Ikkola und Sabine Köhler, unterstützt von Frieder Zimmermann, der das Stück musikalisch untermalt, wunderbar emotional auf die Bühne bringen. Den Bogen zwischen dem jovialen Draufgänger bis zum gebrochenen Senior spannen die beiden mit ihren lebensechten Fuchsfiguren perfekt.“, (KÖLNER STADT-ANZEIGER) "Wer Bilderbücher macht, fürchtet die Theateraufführung zu diesen Büchern, weil er Angst hat, sein Buch nicht wieder zu erkennen, oder aber zu viel davon wieder zu erkennen und nicht überrascht zu werden. Der Autor ist ein eitler Mann, der sich selbst für unerreicht und über alle Maßen herrlich hält und es kaum erträgt, wenn etwas besser oder schlechter ist als er selbst. Dann aber passiert es, dass er ein Stück sieht, entstanden aus einer Geschichte seiner Bücher und er berührt wird. Er sieht seine Arbeit und noch etwas anderes, etwas Verborgenes, kleine und große Wunder, von denen er 2nichts wusste. Er sieht ein Stück und denkt nicht in besser und schlechter, er denkt etwas Neues. Er wird ein Zuschauer der ersten Minute und demütig. Er ist durch und durch inspiriert von der Arbeit der Zaubermeister des Theaters und nimmt mehr nach Hause, als er beabsichtigt hatte. - Lieber Heiki, liebe Sabine, vielen Dank für die wunderbare Arbeit an dem Fuchs, der den Verstand verlor." (Martin Baltscheit) „,Herzlichen Glückwunsch zu der gelungenen Aufführung des Stückes, dem ich noch viele erfolgreiche Vorstellungen wünsche. Die Sorgfalt und souveräne Präsentation der zahlreichen gewählten Mittel, die Musikalität im Ausdruck von Körpern, Stimme und Objekten, die Klugheit im Umgang mit der Textvorlage und der live-performance-Situation haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen. So wie Sie das machen, so wie Ihr das macht, kann, soll (ja müsste eigentlich) gutes Kindertheater sein.“, (Helmut Wenderoth, KRESCH Theater Krefeld) „,Wenn die Zeit Risse bekommt. - Der Düsseldorfer Autor Martin Baltscheit hat diese Geschichte 2010 aufgeschrieben und das Problem der Demenz mit hintersinnigem Witz, Einfühlungsvermögen und leichter Melancholie durchsetzt. In seinen besten Jahren gibt der schlaue Fuchs seine Erfahrungen an die Jungen weiter, wird schließlich alt und vergesslich, bis er vom Baum fällt. Nun höhnen diejenigen, die einst gewaltigen Respekt vor ihm hatten, die jungen Füchse aber pflegen ihn. Heiki Ikkola und Sabine Köhler (Cie. Freaks und Fremde) haben ein fantasievolles Spiel entfaltet, das mit einfachen Mitteln lebendiges Theater bietet. Wie jeder kleine Auftritt präzise durchgearbeitet ist, wie jede Geste sitzt, wie auf wundersame Weise Illusionen entstehen, wenn der kranke Fuchs plötzlich beweglich ist, das alles wird von den beiden Darstellern mit vollendeter Körperbeherrschung und feinsinnigem Humor auf die Bühne gebracht. Auf einer großen Uhr schnurrt die Lebenszeit ab, am Schluss fehlen Zeiger und Zifferblatt, die Zeit bekommt Risse. Beginnend mit einem mehrsätzigen Foxtrott, der das Geschehen tänzerisch mitreißend antizipiert, erklingt durchgängig Musik, neben Wort und pantomimischem Spiel das dritte gleichberechtigte Element im Stück. Frieder Zimmermann spielt auf der Gitarre, nur durch wenige Hilfsmittel wie ein Loopgerät ergänzt. Die Klänge geben den Szenen das Tempo vor, Töne und Geräusche illustrieren die Episoden, freche oder nachdenkliche Lieder reflektieren die jeweilige dramatische Situation. Und deren erlebt der Fuchs sehr viele, bis ihm allmählich die Realität abhanden kommt. Dieser Vorgang ist sehr berührend und ohne jegliche Häme dargestellt. Hier liegt die Stärke des Stückes, das Kindern wie Erwachsenen eine schleichende Altersvergesslichkeit, die sich zur Alzheimerkrankheit ausweitet, theatralisch verdeutlicht.“, (Musik in Dresden) „,Wirrwarr im Kopf. Zur Spielzeiteröffnung 12/13 bringt die Comedia mit dem Dresdner Theater Freaks und Fremde "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" zur Aufführung. Das Stück, basierend auf dem preisgekrönten Bil<derbuch von Martin Baltscheit, beginnt sanft. Auf leerer Bühne, zu Musik von Frieder Zimmermann, tanzen die Darsteller Heiki Ikkola und Sabine Köhler Foxtrott. Doch dann gerät Ikkola aus dem Takt, vergisst Tanzschritte, Köhler muss ihn führen. Ein sprechendes Bild für das Älterwerden, wenn der Körper langsam Ausfallerscheinungen bekommt. Dann betritt "Zorro aus dem Wald" die Bühne, so nennt sich der Fuchs (Ikkola) in einer frechen Hommage an sich selbst, brüstet sich, wie gerissen er Wiesen und Wälder beherrscht, Hühner klaut und die Hunde des Jägers hinters Licht führt. Die jungen Füchse, kleine Pelzköpfe aufgereiht auf einem Notenständer, jubeln ihm zu. - Doch auch ein Superfuchs wird alt. Eine große Uhr über der Bühne zeigt unbarmherzig, wie die Lebenszeit verrinnt. Kalenderblätter fallen von der Decke. Der Fuchs verwechselt die Tage, man merkt, dass etwas nicht mehr stimmt. Dargestellt wird er mal von den Schauspielern, mal als von ihnen geführtes Tierpräparat. "Freaks und Fremde" arbeiten oft mit solchen Präparaten, die auf der Bühne zunächst befremdlich wirken, für das Thema Demenz aber eine große Wirkung haben, steckte doch in dieser Tierhülle mal eine echte Seele, die nun erloschen ist. - Das Unbehagen wächst: Als der Fuchs jagen geht, vergisst er, was er wollte. Am Ende weiß er nicht mal mehr, dass er ein Fuchs ist. Die anderen Tiere machen sich lustig, einzig die jungen Füchse halten noch zu ihm. Sie pflegen ihn, als er sich auf der Flucht vor den Hunden verletzt. Nah an Baltscheits Text und Illustrationen entwickeln Ikkola und Köhler ein humorvolles und einfühlsames Stück, eine gelungene Mischung aus Theater und Musik. Obwohl die zunehmende Vergesslichkeit des Fuchses traurig stimmt, macht es Spaß, Ikkola und Köhler zuzusehen, wie sie sich jagen, turmhohe Eierstapel klauen oder singen und tanzen. Nur mit Masken und Handpuppen, Pelzmantel (wer ihn trägt, ist der Fuchs) oder Holzkiste schaffen sie es, einen ganzen Wald samt Bewohner zu erschaffen. Entstanden ist ein besonderer Abend, an dem nicht nur gelacht, sondern auch manche Träne vergossen wird. Er zeigt einfühlsam und respektvoll: Trotz der Veränderung, die ein Mensch mit Demenz durchläuft, trotz aller Schrulligkeit, kann die Liebe zu ihm immer noch sein, wie sie einmal war - Krankheit gehört zum Leben.“, (Kölner Theaterzeitung AKT) Mitwirkende: Idee, Spiel, Szenografie: Sabine Köhler, Heiki Ikkola

Mitarbeit Regie: Rüdiger Pape

Figuren: Sabine Köhler

Live-Musik: Frieder Zimmermann Koproduktion von Cie. Freaks und Fremde, Berlin / Dresden und Comedia Theater Köln.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Societaetstheater
An der Dreikönigskirche 1a
1097 Dresden
Wann ist das Event?
Samstag, 8. Juni 2013
20:00 Uhr
Seit 3988 Tagen vorbei!

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