Salome

28. Juni 2013 in Münster

Musikdrama von Richard Strauss.

Es gibt kein richtiges Leben im falschen Spiel

Bei Richard Strauss (1864-1949) wird der biblische Mythos von Jochanaan und Salome zu einer psychologischen Studie: Die judäische Prinzessin ist fasziniert von dem, in einer Zisterne gefangen gehaltenen Propheten, der die nahe Ankunft des Messias verkündet. Sie will seinen roten Mund küssen, ihn berühren, der wie sie selbst keusch wie der Mond und kühl wie Elfenbein ist. Er aber verflucht Salome. Ihrem sie ständig mit gierigen Blicken verfolgenden, lüsternen Stiefvater Herodes führt sie daraufhin den Tanz der sieben Schleier vor und fordert als Belohnung dafür den Kopf des Jochanaan...

Strauss verwandelt Salome - das Kultbild der Décadence - in ein musikalisches Porträt über das Unbewusste, das den Widerstreit zwischen Sinnlichkeit und Askese, exzentrischem Rausch und Einsamkeit, Macht und Eros thematisiert. Gründe für Salomes angeblich verderbliche Wirkung auf Männer finden sich bei ihm nicht mehr in einer Ereigniskette, sondern in der Zeichnung einer dekadenten Gesellschaft, von der ein farbiges Bild mit all ihrer Morbidität und Widersprüchlichkeit entworfen wird.

Die Musik der 1905 in Dresden uraufgeführten Oper ist durchpulst von entfesselter Leidenschaft und zeigt eine Sprachmächtigkeit, die sich fortan kaum mehr steigern ließ.

Bild: Theater Münster

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Theater Münster | Grosses Haus
Neubrückenstrasse 63
48143 Münster
Wann ist das Event?
Freitag, 28. Juni 2013
19:30 Uhr
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