Der Kaufmann von Venedig

<div><div>Venedig – Finanz- und Handelszentrum der Welt. Der Rialto - eine Art Börse, wo Kaufleute Handel treiben: Alles für ein gutes Geschäft, das Geld kommt und geht, niemand weiß, was der Morgen bringt.</div><div>Bassanio, ein verwöhnter junger Mann mit einem ungestümen Charakter steckt in großen finanziellen Schwierigkeiten. Er hat längst alles verloren, war schon oft verschuldet, aber diesmal ist es wirklich ernst. Glücklicherweise hat er den perfekten Plan, um wieder auf die Beine zu kommen: eine Ehe mit der schönen und reichen Portia. Die Brautwerbung kostet aber. Bassanio bittet seinen Freund Antonio, ihn</div><div>zu unterstützen. Antonio hat momentan selbst Liquiditätsprobleme, aber weil er Bassanio über alles liebt, macht er selber Schulden bei seinem Feind, dem Juden Shylock. Shylock ist bereit, ihm die beantragte Summe zu leihen, er verlangt nur ein Pfand: Sollte Antonio das Geld nicht rechtzeitig zurückzahlen, darf Shylock ein Pfund Fleisch aus seinem Körper schneiden. In Venedig werden heilige Eide häufig geschworen und gebrochen, ernsthafte Versprechen leicht gemacht und sofort vergessen. Der Jude Shylock ist aber fremd in Venedig.</div><div> </div><div>Die Regisseurin Claudia Meyer führt uns von Shakespeares Venedig ausgehend in die Gegenwart des globalen Kapitalismus. In dieser Welt ist jedes Mittel recht, um den Gegner fertig zu machen. Die Kaufmänner sind allesamt Haie, aber unter der knallharten, smart-kontrollierten Oberfläche dieser Menschen finden wir ungestüme Leidenschaften, Sehnsüchte und Abgründe. Über Leben und Tod entscheidet das Roulett der Liebe. Wir untersuchen diese gegensätzlichen Aspekte</div><div>und Gestalten der menschlichen Seele, die Shakespeare zu einer bitter-tragischen Komödie, bzw. einer ironisch-bitteren Tragödie, so meisterhaft verbunden hat.</div>
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Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de