Nathan der Weise

Aktueller als je zuvor.

Seit fünftausend Jahren ist der Nahe Osten der Krisenherd Nummer eins in der Welt. Dabei geht es um Öl, um politischen Einfluss an der Nahtstelle von drei Erdteilen - vor allem aber geht es um die Liebe Gottes. Drei Weltreligionen prallen in Jerusalem aufeinander, das höchste Heiligtum der Juden ist gleichzeitig die Begrenzung des muslimischen Tempelbergs, einem der höchsten Heiligtümer der Moslems, der wiederum liegt in enger Nachbarschaft zur Grabeskirche, dem höchsten Heiligtum der katholischen Christen.

Diesen explosiven Schauplatz wählt Lessing für seinen Nathan, dem großartigsten Manifest der Toleranz, die das abendländische Theater bereit hält. Die Weltpolitik aktualisiert das Drama täglich neu - sei es durch die Ereignisse in Syrien, sei es durch die internationale Terroristen-Szene, sei es durch die Debatten um einen eigenen Palästinenserstaat. Die Stiftsruine mit ihrer bewegten Geschichte ist wiederum das ideale Abbild für Lessings Plädoyer der Aufklärung.

NATHAN DER WEISE
von Gotthold Ephraim Lessing
Regie: Holk Freytag
Stiftsruine
Premiere: 15. Juni 2013

Das Ensemble

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de