Buddenbreooks von Thomas Mann

14. Dezember 2013 in Hall

in einer Bearbeitung von John von Düffel.

Ende des 19. Jahrhunderts schrieb Thomas Mann „Die Buddenbrooks" und untertitelte den Roman „Verfall einer Familie". Dieses grandiose Gemälde, dieser großbürgerliche Generationenroman, hat unsere Vorstellung von Bürgerlichkeit, von Familie, von Epochen und Dynastien und deren unabänderlichem Niedergang mindestens so geprägt wie Goethes Werther unser Bild von Jugend und Selbstfindung. Erzählt wird die Geschichte einer Kaufmannsfamilie über vier Generationen. John von Düffels Dramatisierung stellt die Generation der Enkel in den Mittelpunkt: In den drei Geschwistern Thomas, Christian und Tony Buddenbrook manifestieren sich drei miteinander kämpfende Lebenshaltungen, drei Versuche, mit dem ererbten Vermächtnis und einer sich verändernden Welt umzugehen. Sie nehmen den Kampf auf und scheitern alle drei an der Realität, ihren Ansprüchen, sich selbst. Thomas versucht, der Verantwortung gerecht zu werden, den Platz seines Vaters einzunehmen, und muss bemerken, dass er doch schon ein anderer ist als sein Vater. Christian, den Verweigerer, der versucht, der Familie und den Traditionen zu entkommen, verlässt schnell der Mut. Er schafft es nicht, sein Leben wirklich zu gestalten. Und auch Tony, die anfangs unbekümmert Lebenslustige, scheitert nach zwei unglücklichen Ehen an ihren eigenen Ansprüchen, und flüchtet sich in vornehme Attitüde.

In geradezu erschreckender Klarheit werden die Fragen unserer heutigen, sich auf westlich-bürgerlichen Werten gründenden Existenz gestellt. Was sind unsere Vorstellungen vom Leben? Haben wir ein Erbe zu bewahren? Wie gehen wir damit um? Haben wir Angst, alles zu verlieren, was die Generationen vor uns erkämpft haben? Fühlen wir uns der globalisierten Welt noch gewachsen? Haben wir überhaupt eine Chance, unser Leben selbst zu gestalten, oder sind wir nur „Glieder in einer Kette", und dazu da, den Gesetzmäßigkeiten des Schicksals wissend zu folgen? Wo verändern wir uns, und wo bleiben wir die, die unsere Vorfahren gewesen sind?

<em>»Die Inszenierung von Sostmann ist so klug wie modern. Anfangs verwundert es noch, dass die sechs Puppenspieler so präsent sind. Aber diese Präsenz ist gewollt und funktioniert wunderbar im Zusammenspiel mit den Puppen. Das Publikum applaudierte lang und nachhaltig!«</em> Göttinger Tageblatt

Regie Moritz Sostmann (Gast)
Bühne und Kostüme Klemens Kühn (Gast)
Puppenbau Hagen Tilp (Gast)
Steffi König
Kerstin Daley-Baradel
Katharina Kummer
Nils Dreschke
Ines Heinrich-Frank
Philipp Pleßmann (Gast)
Lars Frank

Weitere Informationen: http://buehnen-halle.de/produktionen/buddenbrooks

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Puppentheater
Große Ulrichstraße 51
6108 Hall
Wann ist das Event?
Samstag, 14. Dezember 2013
20:30 Uhr
Seit 3795 Tagen vorbei!

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Buddenbreooks von Thomas Mann - Hall - 14.12.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender