Zwischen 1918 und 1924 hat Fritz Haarmann 24 Jungen und Männer umgebracht. Er hat sie totgebissen im Liebesrausch und die Leichen anschließend zerlegt. Für seine Verurteilung und Hinrichtung muss Psychiater Prof. Dr. Schultze die Zurechnungsfähigkeit Haarmanns erklären. Er führt lange, intensive Gespräche mit dem skandalträchtigen Massenmörder. Die Protokolle dieser Gespräche dienten Romuald Karmakar und Michael Farin als Vorlage ihres mehrfach preisgekrönten Films DER TOTMACHER. Nun inszenieren Harriet und Peter Meining das Drehbuch des Films, mit Tom Quaas in der Hauptrolle. Dabei umkreisen sie in einem kriminalistisch-suggestiven Kammerspiel die Kernfragen nach Schuld und Verantwortung, nach Zurechnungsfähigkeit und genetischer Veranlagung, nach menschlicher Triebhaftigkeit und der Faszination des Bösen.
Nachträgliche Sicherheitsverwahrung, Todesstrafe für Kinderschänder, TV Bilder aufgebrachter Bürger - auch heute wankt unser moralisches Koordinatensystem, bewegen wir uns an einer Vielzahl ambivalenter Schnittstellen, wenn Entscheidungen im Umgang mit Triebtätern gefällt werden müssen.
"Ein Kammerspiel ..., (das) in der komplizierten Beziehung seiner Protagonisten alles ans Licht bringt: die Sensationslust, die öffentliche Vorverurteilung und den Justizskandal der viel zu späten Verhaftung Haarmanns ... Der Mörder buhlt um Anerkennung und Zuneigung: ein plumpes, komplexbeladenes, gefallsüchtiges Kind. Und der Doktor hört zu, will verstehen und lehrt ihn Mores. Ein verzweifelter Vater und sein verlorener Sohn." (Die Zeit)
Regie, Konzept, Bühne, Film: Harriet und Peter Meining
Darsteller: Tom Quaas
Komposition: Nikolaus Woernle
Video, Schnitt: Rene Liebert
Buch: Romuald Karmakar und Michael Farin
Aufführungsrechte bei Rowohlt Theater Verlag, Reinbeck bei Hamburg
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Der Totmacher - Dresden - 18.01.2014 – Copyright © 2025 Kleiner Kalender