von Anders Thomas Jensen / K.D. Schmidt
aus dem Dänischen von Beate Klöckner
Ivan, der Pfarrer mit Apfelbaum, glaubt an seinen Pfarrhof als Reintegrationszentrum für Straftäter und daran, dass jeder, wenn er nur eine Aufgabe hat, auf den rechten Weg zurückgeht. Auch Adam, der Neo-Nazi – wenn er Apfelkuchen bäckt. Auch Gunnar, der Ex-Tennis-Profi, der nur noch über Frauen und Wodka-Flaschen Siege erringt. Auch Khalid, der kleptomanisch Tankstellen überfällt. Sogar Sarah, die schwanger ist und weitertrinkt, aus Angst, ihr Kind könnte behindert sein. Es sind die Unpassenden, die schrägen Helden, die mit Sicherheit nie backen werden, aber sehr schnell, sehr viel von ihrem Wahnsinn miteinander teilen, solange bis das Ganze mehr ist als seine Teile.
Die Melancholie der Lädierten mischt sich mit der Geschwindigkeit der Möbel, die auf Rädern von der Kirche, ins Krankenhaus und zurück ins private Chaos der einzelnen von Szene zu Szene rasen, wie im Film. Nicht ohne Momente des Innehaltens, wenn jemand droht abzustürzen, oder das Unerwartete einfach geschieht. Es ist das Märchen vom Wandel des Schlägers zum Lamm und auch das Märchen von einem Prediger, der wie Hiob einen bösen Geist nach dem anderen mit seinem Großmut schlägt. Es ist ein Weg, der bis zum märchenhaften Ausgang gepflastert ist mit Adams rabenschwarzem Humor.
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Adams Äpfel - Schwerin - 04.05.2014 – Copyright © 2025 Kleiner Kalender