Lebensgeschichten von Opfern der NS-Euthanasie.
Wer waren die Menschen, die in den ersten Gaskammern, die das NS-Regime eingerichtet hatte, einen qualvollen Tod fanden? Menschen, die in einer Vernichtungsaktion sterben mussten, die noch dem Holocaust begann?
In der Szenischen Lesung „Plus oder Minus?“ wird individuellen Lebensschicksalen nachgespürt, die zugleich für hunderttausende im Rahmen der „Aktion T 4“ durch Gas ermordete Opfer stehen.
Merkmal des zentralen Krankenmordes war eine rationale, kalte und menschenverachtende Denkweise, die über Vernichtung oder Überleben bestimmte. Das Leben psychisch kranker und geistig behinderter Menschen wurde auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung reduziert. - Wer nicht mehr arbeiten konnte, wer Pflege- und zuwendungsbedürftig war, musste sterben.
Insofern wirft die Lesung auch ein Schlaglicht auf einen aktuell häufig rein wirtschaftlichen Maßstäben gehorchenden Umgang mit alten oder pflegebedürftigen Menschen.
Texte nach "Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst" von Petra Fuchs (Hrsg.), Wallstein Verlag
Es lesen Ursula Berlinghof, Herbert Schäfer
Text- und Szenische Einrichtung Vincent Kraupner
Musik: Martin Schlumberger
Premiere am 24. Mai 2014, Kleines Theater Haar, Casinostr. 75, 85540 Haar
Dauer 70 min, keine Pause
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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PLUS oder Minus? - Szenische Lesung - Haar - 31.05.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender