In den Gegensätzen vom Reich der Sonne und nächtlicher Welt, von Feuer und Wasser, von Rache (KÖNIGIN DER NACHT)und elitärem Gutmenschentum (SARASTRO, die Priesterschaft), von hehrtugendhaften Figuren (TAMINO, PAMINA)und fröhlich-volkstümlichem Personal (PAGAGENO, PAPAGENA)ist Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Oper »DIE ZAUBERFLÖTE« ein großes Märchen, das interpretatorisch zu vielen Deutungen einlädt.
Mozart hat es auf unnachahmliche Weise verstanden, der buntscheckigen Handlung einen höheren musikalischen Sinn zu geben: Die volksliedhaften Arien des PAPAGENO (»Der Vogelfänger bin ich ja«) stehen neben den erhabenen Chorszenen (»Es siegte die Stärke«), und nie klang eine Arie trauriger und aussichtsloser als im Falle der sich von ihrem Geliebten verlassen wähnenden PAMINA (»Ach ich fühl’s, es ist verschwunden«). Die Zauberwirkung der Musik steht im Zentrum der eigentlichen Botschaft: In den Instrumenten der Zauber flöte und des Glockenspiels versinnbildlicht sich die Macht der Musik, mit der sich die Welt verändern lässt.
In Mariame Cléments Inszenierung wird auf der Folie des Märchens die Situation einer modernen Menschheit in einer maroden Welt gezeigt, die sich auf einer Reise mit ungewissem Ausgang befindet. Nur in der Verbindung mit der Natur und mit einer eigenen, neu zu entwickelnden Utopie ist ein Weg in eine Zukunft im Zeichen der Humanität und Versöhnung möglich.
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Die Zauberflöte - Köln - 26.12.2014 – Copyright © 2025 Kleiner Kalender