Eine deutsch-bulgarische Familien-Saga über Fluch und Glück in der Migration.
Zu Beginn des Abends begegnen sich Cherona, Orpheus, Hel und Odin, vier mythologische Figuren aus der antiken und der nordischen Sagenwelt in Hels Bar. Die Götter sind unsterblich, ihr Schicksal ist vorbestimmt. Es gibt Ungerechtigkeit und schreckliche Erlebnisse. Das Leiden ist so groß, dass es zum Trauma wird. ‚Vergessen’ ist die einzige Chance, es aus der Welt zu schaffen.
Das Karussell dreht sich – das Stück beginnt. Neues – menschliches – Leben erwächst. Ist es den Generationen gelungen, Leid und Schrecken aus dem kollektiven Gedächtnis zu löschen und einen unvoreingenommenen Weg zu ebnen, oder ist nur wieder neues Leid hinzugekommen? Elena, Ruth, Stefan und Boris, extrahiert aus Biografie-Recherchen, die das Team in Bulgarien und in Deutschland gemacht hat, sind heutige Figuren, die Entscheidungen treffen und eigene Ziele verfolgen. Sie nehmen ihr Leben in die Hand. Hoffnung blitzt auf.
MERRY-GO-ROUND/2014-BG-DE beschäftigt sich am Beispiel Bulgarien und Deutschland mit europäischen Migrationsbiografien, den Umständen und Ursachen, warum sich Menschen auf den Weg machen und ihre Heimat verlassen. Es zeigt wie die persönliche Identität durch globale Zusammenhänge geformt wird, wie Zuschreibungen die Umstände so verändern, dass die Menschen ihr Leben nicht so führen können, wie sie wollen. Der Einfluss der Politik auf die Identitätsentwicklung bildet sich in den Biografien der Figuren ab. Sie alle haben Wünsche und Vorstellungen von ihrem Leben, doch immer wieder werden diese vom Weltgeschehen unterbrochen. Das Stück handelt auch von Gewalt und ihrer Entstehung, von Schuld und den Versuchen von Versöhnung. Es braucht Menschen wie Orpheus, die als Mittler versuchen, Kriege zu verhindern. Und MERRY-GO-ROUND erzählt die verworrenen Beziehungsgeschichte(n) zweier europäischer Länder und ihrer Menschen, die so wenig voneinander wissen. Es verfolgt Menschen, deren Leben geprägt ist von Krieg, Flucht und Vertreibung, den Zeiten des Kalten Krieges und der Euphorie der Wende. 25 Jahre nach der Öffnung des Ostens erschafft die Inszenierung ein europäisches Stimmungsbild am Beispiel von Deutschland und Bulgarien, einem jungen EU-Mitglied.
In deutscher, bulgarischer und englischer Sprache.
Eine Produktion von theater-51grad.com in Zusammenarbeit mit in:takt e.V. und SubHuman Theatre
Koproduktion: Freihandelszone - Ensemblenetzwerk Köln, SFUMATO Theatre Laboratory, Sofia
Mit freundlicher Unterstützung:
Stiftung Mercator, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln, Goethe-Institut Sofia, Fonds Darstellende Künste e.V.
Adressen und weitere Infos: www.theater-51grad.com / www.intakt-koeln.de / www.freihandelszone.org / www.subhumantheatre.com / www.sfumato.info
<em>Mit Mila Bancheva, Maria Faust, Oliver Schnelker, Vladislav Violniov, Sibin Vassilev
künstlerische Leitung/Konzept: Karin Frommhagen & Rosi Ulrich
Text/Dramaturgie: Rosi Ulrich
Bühne/Video: Venelin Shurelov
Musik/Sounddesign: Sibin Vassilev
Kostüm: Elica Georgieva
Übersetzung/dramaturgische Assistenz: Silvia Petrova
Recherche: Elly Nabel
Produktionsleitung: Katja Kettner & Tine Elbel
PR/Öffentlichkeitsarbeit: neurohr & andrä GbR</em>
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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