Groteske von Roman Sikora.
Deutsche Erstaufführung
Herr M. hat es schwer. Auf der Suche nach tiefgreifender Demütigung wird er in Zeiten des seichten Mittelmaßes einfach nicht fündig. Wo kann man noch wirklichen Schmerz erleben, wenn selbst im Domina-Studio die professionelle Herrin über Qual und Leid jedes Detail vorab durchsprechen und exakt festlegen will? Das seichte Leben muss anders werden! Befriedigung durch Verausgabung! Herr M. kündigt seinen sicheren Job, arbeitet jetzt ohne Sozialversicherung und in mehreren Jobs gleichzeitig, plädiert öffentlich für allgemeine Mehrarbeit und die Abschaffung der Freizeit. Seine Karriere in der Gewerkschaft beginnt, wo er für grundlegende Sparmaßnahmen kämpft und die Entrechtung aller Arbeitnehmer durchsetzt. Ist das schon das Glück?
Nein, es geht noch härter! Herr M. wird als Teilnehmer einer besonderen Olympiade nominiert, bei der natürlich nur die besten antreten dürfen und die absolute Erschöpfung lockt: Beim „Human Resources“-Wettbewerb in Singapur gewinnt, wer eine lange Abfolge von Jobs der totalen Ausbeutung überlebt. Endlich das Finale! Die letzten beiden Kontrahenten: Ein chinesischer Arbeiter und – Herr M.!
<em>Das Bekenntnis eines Masochisten</em> des tschechischen Dramatikers Roman Sikora (*1970) ist eine kluge Groteske über den Wahnsinn der kapitalistischen Arbeitswelt – und deren Mechanismen. Das Stück wurde im Januar 2011 im Prager Theater Letí, Zentrum für zeitgenössische Dramatik, uraufgeführt und im selben Jahr in der Reihe „Neue Dramatik aus Europa“ beim Berliner Theatertreffen präsentiert.
Besetzung
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Das Bekenntnis eines Masochisten - Dortmund - 28.02.2015 – Copyright © 2025 Kleiner Kalender