Die Geschichte von der 1002. Nacht

Sophie Rois liest Joseph Roth.

eingerichtet von Clemens Schönborn

Sophie Rois spricht mit »einer Stimme, die so wunderbar leise, so intim becircen kann, um gleich darauf jäh in exaltierte Hysterie zu verfallen«, wie die Recklinghäuser Zeitung schrieb. Diese Stimme leiht sie in diesem Jahr auf Schloss Neuhardenberg Joseph Roths letztem Roman: Die Geschichte von der 1002. Nacht. Das Buch, das der an einer doppelseitigen Lungenentzündung und schwerem Alkoholismus leidende Joseph Roth 1939 schrieb, erschien erst ein halbes Jahr nach seinem Tod. In Wien, Persien und den österreichischen Karpaten ereignet sich eine eigentlich einfache, aber bei genauem Hinsehen umso komplexere Handlung: Eine falsche Gräfin und ein suizidaler Baron, ein
gelangweilter Schah und eine Ofensetzertochter, die sich prostituiert, sind in dieser Geschichte über die Sehnsucht nach Liebe und nach einem besseren Leben die Hauptfiguren.

Sophie Rois ist eine der profiliertesten deutschsprachigen Schauspielerinnen. Seit 1993 ist sie festes Ensemblemitglied der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und arbeitete unter anderem mit Christoph Marthaler, René Pollesch und Frank Castorf. Für ihre Darstellung der Hanna in Tom Tykwers Film Drei erhielt sie – die »Durchdringende«, wie die Süddeutsche Zeitung lobte – 2011 den Bayerischen Filmpreis, den Preis der Deutschen Filmkritik und den Deutschen Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin. 2012 wurde Sophie Rois »für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater« mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet und zur »Schauspielerin des Jahres« gewählt.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de