Hanne Kulessa

Maria ist Mitte dreißig, und mit Mitte dreißig, da ist sie sich sicher, ist man uralt, da ist das Leben fast schon zu Ende. Vor allem, wenn man nicht weiß, wer der eigene Vater ist, wenn man von einem auf den anderen Tag von seiner großen Liebe, Kuhl, verlassen wurde, wenn man seitdem mehr durchs Leben irrt, als sich geradlinig nach vorne zu bewegen. Also setzt Maria sich hin und schreibt diesem Kuhl: Schreibt über den Kampf mit ihrer Mutter, endlich den Namen des Vaters zu erfahren, schreibt von ihren Affären vor und nach Kuhl, vom alten Professor, der sie verführt, von Peer, den sie nicht liebt und der irgendwann die Bank überfällt, in der sie arbeitet. Und vor allem schreibt sie immer wieder auch über Kuhl selbst. Als sie am Ende eine Antwort auf ihren Brief erhält, versteht sie, was es wirklich heißt, in seinen Grundfesten erschüttert zu sein.

Die Frankfurter Autorin Hanne Kulessa hat mit An Kuhl einen Roman geschrieben, der sich virtuos mit der Klaviatur der Emotionen menschlicher Beziehungen auseinandersetzt: ein Liebes- und ein Hassroman gleichermaßen, der mal humorvoll, mal verstörend daherkommt.

Eintritt: 9,-/6,-

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de