Von den Beinen zu kurz

13. Februar 2014 in München

<em>Er zeigte auf ihre Wangen und da bekam er solchen Hunger, dass er anfing, seine Tochter zu essen. Und wenn er nicht gestorben ist, dann isst er sie noch heute.</em>

Mutter, Vater, Kind: Familie? Die kleinste demokratische Zelle einer Gesellschaft, ein unversehrtes, unantastbares Konstrukt. Doch wenn Machtmissbrauch, seelische Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe die Eckpfeiler bilden, dann reißt das bröckelnde Gefüge das schwächste Glied mit in den bürgerlichen Abgrund davon.

VON DEN BEINZEN ZU KURZ erzählt vom Missbrauch an einem Kind ohne die üblichen Täter-Opfer-Kategorien, zeigt ambivalente Perspektiven auf ohne in Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen –die Grautöne färben die Wahrheit.

Wie konstituiert sich ein ICH, wenn von Kindes-Kurzen-Beinen an der eigentliche Referenzrahmen der Familie von Gewalt und Misshandlung zerbröckelt ist? Wenn der Mutter die Stimme auf dem Weg nach Draußen ohnmächtig im Halse stecken bleibt und sich nur Schuldzuweisungen, Angst und sogar Eifersucht den Weg nach Außen bahnen?

Was nutzt der Schrei nach Hilfe in Gedanken, wenn die Gesellschaft voyeuristisch und blind zugleich das Geschehen facettenreich beschnattert, aber ihre eigentliche Verantwortung nicht begreift - gemeinschaftliches Handeln.

Der Tochter bleibt nur ihre einzige Macht: Wortgewalt. Sie rekonstruiert, spricht, widerspricht, rechtfertig - sich und den Vater.

Mit: Günter Hendrich, Julia Makarevich, Patricia von Miserony, Anne Roemeth, Klaudia Schmidt, Johnny Warrior, Cornelia Wöss
Regie und Bühne: Philip Decker
Musik: Ben Knabe
Kostüm: Teresa Vergho
Dramaturgie: Sabrina Schmidt
Licht: Michael Bischoff

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Galerie Kullukcu
Schillerstraße 23 / 3. Stock
80336 München
Wann ist das Event?
Donnerstag, 13. Februar 2014
20:00 Uhr
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