Die Entführung aus dem Serail

4. Juli 2014 in Dortmund

Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart.

Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Johann Gottlieb Stephanie d. J.

Eine Übernahme vom Nationaltheater Mannheim

Im Haus des Bassa Selim breitet sich keine multikulturelle Gemütlichkeit aus. Das Bemühen um Völkerverständigung und den Respekt vor fremden Kulturen sucht man hier vergebens. Die Voraussetzungen sind allerdings auch nicht gerade günstig. Der Bassa, selbst ein Spanier, der zum Islam konvertiert ist, hat auf dem Sklavenmarkt Konstanze und ihre Diener Blonde und Pedrillo erstanden. Bei einem Piratenüberfall wurden sie von Konstanzes Verlobtem Belmonte getrennt, der nun verzweifelt auf der Suche nach seiner Geliebten ist. Doch auf die schöne Konstanze hat auch der Bassa selbst ein Auge geworfen. Und er hat seinem Vorarbeiter Osmin ein ziemlich aufmüpfiges Geschenk gemacht: Blonde, die nicht ohne Weiteres gewillt ist, ihren Freund Pedrillo für einen Türken sitzen zu lassen, auch wenn der juristisch ihr Eigentümer ist. Schlechte Zeiten also für den Dialog der Kulturen - und dass Belmonte sich trickreich einschleicht und versucht, seine Getreuen zu entführen, kann man auch nicht als vertrauensbildende Maßnahme werten. Die Entführung scheitert, weil der für ihn ungewohnte Zypernwein Osmin nicht ganz so stark betäubt hat wie vorgesehen. Zu allem Überfluss erkennt der Bassa auch noch in Belmonte den Sohn seines ärgsten Feindes. Das müsste eigentlich übel ausgehen ... wenn wir nicht im Singspiel wären.

Die Entführung aus dem Serail, uraufgeführt im Jahr 1782, war schon Mozarts elfte Oper, aber sein erster wirklich durchschlagender Erfolg, den er in diesem Maße zu Lebzeiten nicht mehr wiederholen konnte. Ein Werk, das im Gewand der damals äußerst modischen Türkenoper um Probleme kreist, mit denen wir uns auch heute noch herumschlagen: Vorurteile, alltäglicher Rassismus und soziale Unterschiede, die oft das Einzige sind, was kulturübergreifend gültig bleibt. Mozart in der Dortmunder Nordstadt? Vielleicht. Jedenfalls zeigt der Schluss der Oper, dass interkulturelle Verständigung nicht immer Zeit hat, in Ruhe zu wachsen, sondern dass manchmal einfach jemand damit anfangen muss, auch wenn ihm der Sinn nach dem Gegenteil steht.

Besetzung
Selim, Bassa: Ks. Hannes Brock
Konstanze, Geliebte des Belmonte: Eleonore Marguerre
Blonde, ihre Zofe: Tamara Weimerich
Belmonte: Lucian Krasznec, John Zuckerman
Osmin, Aufseher des Bassa: Wen Wei Zhang
Mit dem: Opernchor des Theater Dortmund
Mit dem : Opern-Kinderchor der Chorakademie Dortmund
Mit den: Dortmunder Philharmonikern
Mit der: Statisterie des Theater Dortmund

Musikalische Leitung: Motonori Kobayashi, Philipp Armbruster, Gabriel Feltz
Inszenierung: Jens-Daniel Herzog
Bühne und Kostüme: Mathis Neidhardt
Choreinstudierung: Granville Walker
Dramaturgie: Hans-Peter Frings, Georg Holzer
Regieassistenz: Susann Kalauka
Kostümassistenz: Jennifer Stocksley
Einstudierung: Philipp Armbruster, Thomas Hannig, Michael Hönes, Tatiana Prushinskaya
Inspizienz: Alexander Becker
Soufflage: Eva Collura

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Opernhaus Dortmund
Platz der Alten Synagoge
44137 Dortmund
Wann ist das Event?
Freitag, 4. Juli 2014
19:30 Uhr
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