Jolanthe

JOLANTHE, die blinde Tochter des KÖNIGS RENÉ, ist sich ihrer Blindheit nicht bewusst und vermisst auch nichts. Der von ihrem Vater zu Rate gezogene maurische Arzt IBN HAKIA hält eine Heilung nur für möglich, wenn man der jungen Frau ihre Situation bewusst macht und in ihr so den Wunsch erweckt, sehend zu werden. Diesen Schritt jedoch scheut JOLANTHES Vater. Als zwei Männer in den geschützten Bereich JOLANTHE Seindringen und einer von beiden, der burgundische Ritter GODEFROY DE VAUDÉMONT, sich in sie verliebt, erfährt JOLANTHE durch seine Schilderungen erstmals von der Schönheit der Farben und des Lichtes. Das erzürnt ihren Vater so sehr, dass er VAUDÉMONT den Tod androht. Seine einzige Rettung wäre, wenn JOLANTHE geheilt würde. Das Bestreben, den Geliebten zu retten, löst in JOLANTHE den Wunsch aus, sehend zu werden – und die medizinische Behandlung wird mit Er folg vorgenommen …

In der letzten Oper Piotr Iljitsch Tschaikowskijs, die auf einen Text seines Bruders Modest nach dem Drama »König Renés Tochter« von Henrik Hertz entstand, überrascht den an »Eugen Onegin« und »Pique Dame« geschulten Zuschauer vor allem das märchenhafte Sujet, das poetische und philosophische Komponenten bereithält.

Die Aufführung der Oper Köln in Kooperation mit dem Gürzenich-Orchester unter dem informierten Dirigat von Dmitrij Kitajenko bietet die besondere Möglichkeit, diese selten gespielte Oper, die 1892 im Mariinsky Theater St. Petersburg uraufgeführt wurde, in einer glänzenden Besetzung kennenzulernen.

Olesya Golovneva, die in Köln u. a. als Tatjana in »Eugen Onegin« und als Anna Bolena die Zuschauer erobert hat, nimmt sich mit JOLANTHE einer weiteren musikalisch und interpretatorisch reizvollen Frauenpersönlichkeit aus dem Tschaikowskijschen Kosmos an. Der ukrainische Bariton Andrei Bondarenko, mit dem sie in »Eugen Onegin« ein Kölner Traumpaar bildete, singt die Rolle des HERZOGS ROBERT VON BURGUND.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de