Eine Positionsbestimmung.
Der Rum- und Zuckerhandel mit den ehemaligen dänischen Kolonien in Westindien hat Flensburg nicht nur reich gemacht, sondern das Stadtbild geprägt. Ganz Europa wurde zu dem, was es jetzt ist, auf Grund der Kolonialgeschichte.
Aber was sind die Folgen auf der anderen Seite? Ist die nicht noch stärker geprägt? Und das vor allem unfreiwillig? Wurde sie nicht über lange Zeit ihrer Geschichte beraubt, ihrer Identität? Und wie ist es heute?
Diese Fragen brachten Elisabeth Bohde und Torsten Schütte 2009 nach Namibia und 2014 auf die Virgin Islands. Die Reisen waren Selbstversuche, die Eindrücke sehr disparat, manchmal trostlos, manchmal absurd, oft unerklärlich, hinterließen Ratlosigkeit: Mit welcher Geste begegnen wir den Leidtragenden unserer gemeinsamen und doch ungleichen Geschichte? Können wir was wiedergutmachen? Sollen wir das? Wer profitiert heute von wem? Bleiben wir nicht Touristen in einem fremden Leben? Müssen sich die anderen für uns interessieren?
Aus der Verarbeitung dieser Erfahrungen ist ein Theaterabend entstanden, der erklärt und verwirrt, unterhält und betroffen macht, persönliches und sachliches enthält. Die Mittel und Formen sind so unterschiedlich wie die Erfahrungen - es gibt Objekte und Choreographien, Musik und Film, Poesie und Information, gespielte Figuren und „Wahrhaftiges“, organische Entwicklungen und abrupte Abbrüche.
Von und mit: Elisabeth Bohde + Torsten Schütte
Objekte: Johannes Caspersen
Kostüme: Gesine Hansen
Musik: Matthias Kaul
Videoschnitt: Johanna Stapelfeldt
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Vom Reisen in ehemaligen Kolonien - Flensburg - 12.12.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender