Jörg Buttgereits Nosferatu Lebt!

18. April 2015 in Dortmund

von Jörg Buttgereit nach Stoker, Murnau, Galeen und Schreck.

Uraufführung

Thomas Hutter reist nach Transsylvanien, um ein Haus zu verkaufen. Interessent Nosferatu verliebt sich in ein Bild von Hutters Frau und folgt Hutter zurück in dessen Heimatstadt. In Nosferatus Gepäck: Ratten und die Pest – das Verderben nimmt seinen Lauf …
Ein blutsaugender Vampir, der überlebt, indem er Leben stiehlt – zugleich die Geburt eines ganzen Filmgenres: Horrorspezialist Jörg Buttgereit blickt zurück auf eine Zeit, in der die Schreie der Heldinnen stumm waren und das Kinoblut noch nicht rot.
4. März 1922: Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilm <em>Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens</em> feiert in Berlin Premiere. Vorlage ist der berühmte Vampirroman: <em>Dracula</em> des Iren Bram Stoker. Da die Murnau-Produzenten keine Rechte am Dracula-Stoff haben, benennt Drehbuchautor Henrick Galeen den Vampir um: Nosferatu betritt die Welt, gespielt von Schauspieler Max Schreck. Eine schaurige Sensation!
Dass der berühmteste aller Vampire – wenn auch unauthorisiert – ausgerechnet im Deutschland zwischen den Weltkriegen seinen ersten Auftritt in bewegten Bildern bekommt, ist wohl kein Zufall. Es ist ein Land zwischen emotionaler Verunsicherung und Wirtschaftsboom. Das deutsche Kino dieser Zeit spiegelt diese Zerklüftung, fesselt, irritiert, erschreckt.
<em>Nosferatu</em> – und <em>Das Cabinet des Dr. Caligari</em> – markieren zugleich den Beginn eines völlig neuen Filmgenres, das direkt aus dem damaligen deutschen Unterbewusstsein geboren scheint und heute längst ein Hollywood-Erfolg ist: der Horrorfilm – mit Dämonen, Monstern und, so Filmtheoretiker Siegfried Kracauer, <em>„Tyrannen, die sich eine unterwerfungsbereite Gesellschaft zu Willen machen“</em>. Im Rückblick erscheinen sie erschreckend visionär, diese Kino-Alpträume der 1910er und 1920er Jahre. Wenige Jahre später wird Adolf Hitler die politische Bühne betreten.

Jörg Buttgereit (*1963) ist Regisseur diverser Arthouse-Horrorfilme (z. B. <em>Nekromantik</em>, <em>Der Todesking</em>). In Dortmund inszenierte er bislang<em>GREEN FRANKENSTEIN und SEXMONSTER!</em>,<em> Kannibale und Liebe</em>sowie <em>Der Elefantenmensch</em>. Für Ende 2014 ist die Veröffentlichung seines neuen Episodenfilms <em>German Angst</em> geplant.

Besetzung


    Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

    Wo ist das Event?
    Schauspielhaus Dortmund
    Hiltropwall 15
    44137 Dortmund
    Wann ist das Event?
    Samstag, 18. April 2015
    20:00 Uhr
    Seit 3267 Tagen vorbei!

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